Die unangenehmste Frage im Vorstellungsgespräch ist wohl die nach der monate- oder vielleicht sogar jahrelangen Lücke im Lebenslauf. Um nicht in so eine Situation zu geraten, solltest du diese Lücken gar nicht erst entstehen lassen und deine verfügbare Zeit mit sinnvollen Aktivitäten füllen. Reisen, Weiterbildungen oder Praktika wirken auf dem Lebenslauf weitaus besser als gähnende Leere.

Die beste Möglichkeit, ein Wartesemester und lange Semesterferien zu überbrücken oder sich nach dem Abitur in der Berufswelt zu orientieren ist ein Praktikum. Es kann der Selbstfindung dienen und bietet Studenten die Chance, das im Studium erlangte Wissen in der Praxis anzuwenden.

Freiwilliges Praktikum oder Praxissemester

Einige Studienordnungen setzen Praktika oder sogar ganze Praxissemester vor oder während des Studiums voraus. Aber es gibt auch Studiengänge, in denen keine Praxiserfahrung vorgeschrieben ist. Da heutzutage in vielen Brachen Praktika vorausgesetzt werden, absolvieren junge Leute häufig freiwillige Praktika.

Der bedeutendste Unterschied zwischen Pflicht- und freiwilligem Praktikum in Deutschland ist der Anspruch auf Mindestlohn. Pflichtpraktika müssen generell nicht vergütet werden, aber Firmen zahlen oft zumindest eine Aufwandsentschädigung. Bei freiwilligen Praktika, die länger als drei Monate dauern, besteht ein Anspruch auf den Mindestlohn. Durch ein Praktikum hast du die Gelegenheit, ins Berufsleben hinein zu schnuppern, deshalb solltest du dein Praktikum auch nicht nach der Höhe der Vergütung aussuchen. Der Lernerfolg und der Mehrwert für deinen beruflichen Werdegang sollten im Vordergrund stehen.

Probieren geht über Studieren

Unabhängig davon, ob das Praktikum freiwillig oder verpflichtend ist, reichert es auf jeden Fall deinen Lebenslauf an. Durch die Arbeit im Betrieb kannst du für dich selbst herausfinden, ob du dir eine Festanstellung in dem jeweiligen Bereich in deiner Zukunft vorstellen kannst. Für diejenigen, die sich bei der Berufswahl schon sicher sind, kann ein Praktikum als Spezialisierung genutzt werden. So kannst du deine Fähigkeiten in deinem Fachgebiet ausbauen und dir einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt verschaffen.

Tipp: Kümmere dich darum, dass du zum Ende des Praktikums ein Praktikumszeugnis bekommst, in dem steht, was du geleistet hast!

Wenn du Praktika vorweisen kannst, punktest du damit nicht nur bei deinen potentiellen Arbeitgebern, sondern lernst auch den Arbeitsalltag und den Umgang mit Kollegen kennen. Viele fühlen sich dadurch sicherer und sind beim Einstiegsjob weniger nervös. Besonders in großen Firmen ist es üblich, dass freie Stellen mit ehemaligen Praktikanten besetzt werden. Wenn dein Praktikumsbetrieb dir gefällt, solltest du dich bemühen, einen guten Eindruck zu hinterlassen und Kontakte zu knüpfen. Vielleicht klappt es dann ja ganz schnell mit dem Job nach dem Studium.

Karrierebooster Auslandspraktikum

Du bist abenteuerlustig und willst dein Wartesemester oder deine Semesterferien sinnvoll nutzen? Mit einem Auslandspraktikum kannst du deinen Lebenslauf aufwerten und gleichzeitig noch ein Abenteuer erleben. Da der internationale Arbeitsmarkt immer mehr zusammenwächst, haben Auslandspraktika einen hohen Stellenwert. Selbst wenn du keine internationale Karriere anstrebst, kannst du mit einem Auslandspraktikum punkten, denn es vermittelt Selbstständigkeit und Anpassungsfähigkeit. Durch die Arbeit mit internationalen Kollegen trainierst du außerdem deine sprachlichen Fähigkeiten und deine interkulturelle Kompetenz.

Neben den Vorteilen für deine Karriere kannst du ein Praktikum im Ausland auch nutzen, um neue Menschen kennenzulernen und fremde Landschaften zu entdecken. Du hast die Chance, das Land zu erkunden und in eine fremde Kultur einzutauchen und gleichzeitig wertest du noch deinen Lebenslauf auf. Besser geht’s kaum!