Zwischen zwei und vier Stunden des täglichen Tagesablaufes werden in Deutschland dem Surfen im Internet gewidmet. Egal ob man auf den Bus wartet, in einer Vorlesung sitzt oder sich eine kurze Pause vom Lernen verschafft – das Internet ist unser ständiger Begleiter. Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass sich im Laufe der Jahre bestimmte Prozesse wie z.B. die Rekrutierung neuer Mitarbeiter in die virtuelle Welt verlagert haben. Wer früher noch mühsam die regionale Tageszeitung oder die Aushänge am Schwarzen Brett nach passenden Stellenangeboten durchforsten musste, kann heute den Traumjob mit nur wenigen Klicks finden. Individuelle Sucheinstellungen machen es den Kandidaten möglich, das riesige Angebot an offenen Stellen nach ihren Präferenzen und Qualifikationen zu filtern und sich mit bereits bestehenden Online Profilen, die wie ein digitaler Lebenslauf funktionieren, zu bewerben.
Große berufliche Netzwerke mit integrierten Jobbörsen wie XING oder LinkedIn werden von den Bewerbern natürlich so gestaltet, dass sie sich von der bestmöglichen Seite präsentieren. Doch nicht nur diese Profile werden von den Personalern genau unter die Lupe genommen – auch deine privaten Konten bei Facebook, Twitter, Instagram und Co können ausschlaggebend für die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch sein. Du bist gerade auf der Suche nach einem Praktikum für dein Praxissemester und möchtest dich bald bewerben? Dann solltet du folgende Tipps der Jobsuche mit Social Media beachten, um die begehrte Einladung zum Vorstellungsgespräch schon bald in den Händen halten zu können.
Dein Online Auftritt gibt deinem potentiellen Arbeitgeber eine erste Vorstellung von dir und deiner Persönlichkeit. Bevor du dich für einen Job bewirbst, sollte dir daher bewusst sein, dass eventuell nicht nur deine Facebook Freunde aktuelle und frühere Beiträge auf deiner Timeline sehen können. Verlinkungen auf unvorteilhaften Fotos der letzten WG-Party oder aufreizende Bikini Fotos am Strand sollten daher überprüft und eventuell entfernt werden. Alternativ kannst du bei deinen Beiträgen auch die Sichtbarkeit von "Öffentlich" zu "Freunde" oder komplett zu "Privat" ändern. Wenn du diese Einstellung in Zukunft für alle Beiträge übernehmen möchtest, lohnt es sich bei Facebook die Privatsphäre Einstellungen noch einmal zu bearbeiten. Gleiches gilt auch für andere soziale Netzwerke. Viele Nutzer posten bestimmte Inhalte, da sie in einem Moment witzig und cool erscheinen, jedoch kann sich dies schnell ändern und peinlich für die eigene Person werden. Um einschätzen zu können, was Fremde von deiner Timeline bei z.B. Facebook sehen können, kannst du die Option "Profil aus Sicht von XYZ anzeigen" auswählen oder auch eine Person, mit der du nicht auf Facebook befreundet bist, fragen, wie viele Informationen von dir wirklich angezeigt werden. Kleiner Tipps: manchmal hilft es auch den eigenen Namen in Kombination mit dem Wohnort bzw. einem anderen Kriterium zu googlen, um zu sehen, welche Ergebnisse auftauchen. Du bist der Meinung dein öffentliches Facebook, Twitter oder Instagram Profil bietet einen Mehrwert, da du dort z.B. Inhalte von deinem persönlichen Blog promotest, der auch relevante Themen für das Unternehmen anspricht? Dann ist es definitiv empfehlenswert, die Einstellungen bei "Öffentlich" zu belassen, da sich dies positiv auf deinen Bewerbungsprozess auswirken kann.
Neben den Sichtbarkeitseinstellungen deiner Beiträge, solltest du zudem deine geposteten Inhalte überprüfen. In der virtuellen Welt fühlen sich viele Nutzer sicherer und neigen zu kleineren aber auch größeren Lügen. Doch bekanntlich haben Lügen kurze Beine. Früher oder später könntest du nämlich auf bestimmte Aspekte deiner Online Präsenz angesprochen werden, das gilt sowohl für den Bewerbungsprozess als auch für die Zeit der Anstellung.
Nicht nur Unternehmen nutzen deine Social Media Präsenz für die Vorbereitung auf dein Bewerbungsgespräch. Auch du solltest verschiedenste Kanäle konsultieren, um das Unternehmen, die aktuellen Aktivitäten bzw. dessen Produkte oder Dienstleistungen besser kennenzulernen. Dies zeigt nicht nur, dass du dich gut auf das Gespräch vorbereitet hast, sondern auch dein ehrliches Interesse an der Stelle. Apropos Informationen – du willst wissen, wer dir im Bewerbungsgespräch gegenüber sitzen wird? Genau wie beim Schreiben der Bewerbung solltest du den Namen und die Position der Person herausfinden. Eventuell ist auch ein Blick auf das LinkedIn Profil deines Personalers legitim – private Facebook, Instagram und Twitter Accounts sind aber tabu – schließlich möchtest du einen positiven Eindruck hinterlassen und nicht als Stalker abgestempelt werden.
Wenn du diese einfachen aber effektiven Tipps berücksichtigst, wird deine Social Media Präsenz in deinem Bewerbungsprozess keine Hürde darstellen, sondern dir zum gewünschten Job verhelfen.
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