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Rückblick auf den Mindestlohn: Was hat sich 2015 für Praktikanten verändert?

Anfang 2015 trat das Mindestlohngesetz (MiLoG) in Kraft, womit Dumping-Löhne der Vergangenheit angehören sollen. Demnach muss ein Arbeitgeber seinen Angestellten mindestens 8,50 € brutto pro Stunde zahlen. Auch viele Praktikanten haben seither Anspruch auf den Mindestlohn. Doch bringt der Mindestlohn wirklich nur Vorteile? Der Rückblick zeigt’s.

Wer den Mindestlohn erhält, hängt von der Art des Praktikums ab. Freiwillige Praktikanten gelten seit Beginn des Jahres 2015 als Arbeitnehmer und müssen daher mit dem Mindestlohn vergütet werden, wenn die Praktikumsdauer länger als drei Monate beträgt. Pflichtpraktikanten erhalten dagegen keinen Mindestlohn, da bei ihnen der Gewinn neuer beruflicher Erfahrungen im Vordergrund steht. Mehr Informationen über die Vergütung im Praktikum bekommt ihr in einem weiteren Artikel.             

Vorteile – finanzielle Absicherung       

Wer während seines Studiums Praxiserfahrung mit Hilfe eines Praktikums erlangen möchte, muss sich darüber Gedanken machen, wie es um seine finanzielle Situation steht. Wohnt man nicht mehr Zuhause bei den Eltern, müssen mit der Vergütung aus dem Praktikum weiterhin alle Fixkosten bezahlt werden. Mit einer angemessenen Entlohnung kann sich jeder ein Praktikum leisten, jedenfalls aus finanzieller Sicht. Die Vorteile des Mindestlohns liegen also auf der Hand. Studenten werden für ihre Tätigkeiten, die sie in ihrem Praktikum ausüben, angemessen entlohnt. Und das kann sich auch auf die Arbeitsmotivation auswirken. Mit einer hohen Motivation lernt es sich leichter und der Lerneffekt steigt!       

Nachteile – Sammeln von Berufserfahrung wird zunehmend schwierig            

Die Nachteile, die der Mindestlohn für Praktikanten mit sich bringt, sind nicht zu vernachlässigen, denn der Mindestlohn kann auch zu einer Stolperfalle bei dem Berufseinstieg werden.           
Freiwillige Praktika sind eine gute Möglichkeit, um die für den Berufseinstieg so wichtige Berufserfahrung zu sammeln. Wer kennt nicht die Stellenangebote, die mindestens zwei Jahre Berufserfahrung voraussetzen?  Wenn sich aber nun kleine oder mittelständische Unternehmen keine Praktikanten mehr leisten können, die dem Gesetz nach den Mindestlohn bekommen müssen, wird es immer schwieriger, einen adäquaten Praktikumsplatz zu finden.

Bewerber für ein freiwilliges Praktikum müssen sich daher jetzt gegen Bewerber durchsetzen, für die laut Studienordnung ein Pflichtpraktikum vorgesehen und eine geringere Vergütung rechtens ist. Durch den Mindestlohn stehen damit die Qualifikation der Bewerber und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens in ständiger Konkurrenz. Viele Unternehmen entscheiden sich daher vielleicht für Pflichtpraktikanten, anstatt einen freiwilligen Praktikanten zum Mindestlohn einzustellen, der die bessere Qualifikation nachweisen kann.

Ein Weg für Unternehmen, den Mindestlohn für freiwillige Praktika zu umgehen, ist die Beschränkung des Praktikums auf drei Monate. Im kürzeren Praktikum nimmt der Lerneffekt jedoch deutlich ab. Ist man gerade eingearbeitet und kann seine Aufgaben verantwortungsvoll erledigen, muss man gleich wieder gehen.            

Praktika sind in Deutschland für Studienabsolventen ein wichtiger Bestandteil ihres Portfolios und werden oft zum Sprungbrett für den Einstiegsjob. Mit dem Mindestlohn wird es nun für Studierende immer schwieriger, ihre berufliche Qualifikation in freiwilligen Praktika zu erweitern und notwendige Erfahrungen für den Berufseinstieg zu sammeln.  

Fazit

Der Mindestlohn ist seit 2015 Realität. Mach das Beste draus – und übrigens: Geld verdienen sollte im Praktikum nicht das Hauptziel sein. Das Sammeln von Praxiserfahrung, das Knüpfen von Kontakten (Networking) und die Orientierung für das spätere Berufsleben sollten an erster Stelle stehen. Suche also deine Praktikumsstelle nicht unbedingt nach dem Gehalt aus.

Befürchtest du wegen deiner finanziellen Situation, eine Praktikumsstelle nicht antreten zu können? Steck deinen Kopf nicht in den Sand, denn es gibt auch andere Mittel und Wege, wie du die Zeit während deines Praktikums finanziell überbrücken kannst.

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